Aktuelle Meldungen - Abteilung Volleyball

Turnverein Gladbeck 1912 e. V.


D1 – Es war mehr drin, doch lamentieren macht keinen Sinn

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Teil 1/2

Die Vorrunde der Regionalliga West ist beendet und das leise Ziel, das Erreichen der Aufstiegsrunde zur Dritten Liga, verfehlte die Mannschaft von Waldemar Zaleski und Johann Bleichrot. Doch was war passiert?

Lange Zeit spielten die Blauhemden um die begehrten ersten drei Plätze mit, doch zum Jahresende 2021 fehlte die Routine und Abgeklärtheit. Noch am 12. Dezember stand ein direktes Verfolgerduell um den Spitzenplatz beim TV Hörde auf dem Programm. Im ersten Satz überzeugten die Gladbeckerinnen mit einer starken Abwehrleistung, allerdings fehlte ihnen die nötige Durchschlagkraft, um einen Punktevorsprung zu erspielen. Zu viele Aufschlagfehler trugen zudem dazu bei, dass am Ende die Dortmunder Mannschaft knapp mit 28:26 die Nase vorn hatte. Nach einem ähnlichen Muster lief das Spiel weiter. Lediglich Youngster Emilia Pissarski wusste nach ihrer Einwechslung im Angriff klar zu überzeugen, so dass das Gladbecker Team auch den zweiten Satz abgeben musste. Trainer Zaleski stellte um und brachte mit Emma Neukirchen und Lisa Haas weitere frische Kräfte und das zahlte sich aus. Der Aufschlagdruck auf Hörde wurde erhöht und die Block- und Feldabwehr brachte ein 25:14 auf die Gladbecker Seite. Die Hoffnung auf eine Wende war geboren, wurde aber sogleich zunichte gemacht. Schnell lief man einem Rückstand hinterher, die zweite Auszeit war bereits beim Spielstand von 2:12 genommen. Dass die Mädels kämpfen können, zeigten sie zwar nochmal. Bei den vielen langen Ballwechseln hatte jedoch der TV Hörde oftmals das bessere Ende, sicherte sich das 25:21 und damit den Sieg. Trainer Waldemar Zaleski hielt fest: „Insgesamt war es eine ausgeglichene Partie. Der einzige Unterschied war, dass Hörde sichtbar stärker im Angriff gewesen ist.“ Dieses Element hat schließlich den Ausschlag gegeben und ließ das Gladbecker Team auf Rang fünf abrutschen.

Im letzten Spiel des Jahres 2021 ging es für die Gladbeckerinnen gegen die bis dato sieglosen Münsteranerinnen vom SCU Lüdinghausen. Die Ansprüche waren hoch, doch wurde die Handbremse offenbar zu stark angezogen und konnte nicht mehr gelöst werden. Zu keiner Zeit fanden die Volleyballerinnen aus dem Ruhrgebiet ins Spiel und im Gegensatz dazu zeigte das Tabellenschlusslicht, was in ihm steckt, wenn man es mal spielen lässt. Schon mit dem Aufschlag machte Lüdinghausen Druck und die Gladbecker Annahme wackelte ungewohnt deutlich. Wechsel von Spielerinnen und System brachten nicht die Wende. Lüdinghausen spielte in Angriff beherzt sowie in der Abwehr stark und Gladbeck fehlte im Gegenzug die nötige Entschlossenheit. Mit einer mehr als deutlichen 0:3-Niederlage musste die Reise zurück nach Gladbeck angetreten werden. Trainer Waldemar Zaleski war nach der Partie ziemlich bedient und sprach von einer teilweise desolaten Leistung seiner Blau-Weißen. Offen und ehrlich musste er gestehen: „Wir spielen seit zwei Wochen nicht so stark. So können wir nicht sagen, dass wir zu den besten drei Mannschaften in dieser Staffel gehören.“ Die kurze Weihnachtspause kam also mehr als gelegen, um die Köpfe wieder frei zu bekommen.

Mit frischem Elan ging es also ins neue Jahr und der TVG startete gleich mit einem Doppelspieltag. Zunächst stand das Revierderby gegen den TuS Herten auf dem Plan und die Gladbeckerinnen fanden topmotiviert zu ihren bekannten Stärken zurück. Es war ein enges Spiel auf Augenhöhe, das den Fans am Livestream Spaß machte. Das starke Aufschlagspiel auf Gladbecker Seite zeigte wieder seine Wirkung, doch Herten steckte nicht auf. Die agile Feldabwehr der Blauhemden sorgte jedoch immer wieder für den Unterschied und ermöglichte Zuspielerin Ellen Polonowski, ihre Angreiferinnen gut in Szene zu setzen. Folgerichtig ging der Satz 25:23 an die Gladbeckerinnen. Zu Beginn des zweiten Satzes legte Herten einen kleinen Vorsprung hin. Doch die Mädels vom TV Gladbeck bewahrten einen kühlen Kopf und kämpften um jeden Punkt. Ein gutes Annahmespiel mit vielen erfolgreichen Angriffen über die Mitte hielten die TVG-Mädels im Spiel. Kopf an Kopf ging es erneut in die Crunchtime. Lisa Haas versetzte nun mit ihrem sehr variablen Spiel über die Außenposition den gegnerischen Block ins Staunen. Herten zeigte seinerseits druckvolle Aktionen. Doch die Spielerinnen in Blau zeigten erneut eine störrische Ruhe und machten mit 25:23 wieder den Sack zu. Wie es sich für ein Derby gehört, sollte es spannend weitergehen. Die Gladbecker Annahme wurde nun durch einen stärkeren Aufschlagdruck seitens der TuS-Spielerinnen ungenauer und es schlichen sich kleine Fehler ein. Die Gladbeckerinnen hielten jedoch dagegen und glichen immer wieder aus. So machte sich letztendlich auch die Extraschicht Aufschlagtraining bemerkbar. Schließlich beendete Maren Mäß das Spiel mit einem gekonnten Ass und spiegelte damit bestens die sehr gute Aufschlagleistung der Gladbeckerinnen wider. Das Trainergespann um Waldemar Zaleski und Johann Bleichrot zeigte sich zufrieden: "Wir haben gezeigt, was wir können und nehmen dieses Selbstbewusstsein mit in die nächsten Spiele." 

Foto: Frank Lehmann, www.fl-medienservice.de