Am vergangenen Samstag mussten sich die Gladbeckerinnen nach spannenden Ballwechseln und hart umkämpften Sätzen mit 0:3 (25:27, 24:26, 20:25) gegen den VV Humann Essen geschlagen geben (25:27, 24:26, 20:25). Nach dem Spiel wurde die Niederlage allerdings zur Nebensache. Doch was war geschehen?
In den ersten beiden Sätzen zeigten beide Mannschaften ein ansehnliches Spiel auf Augenhöhe. Kein Ball wurde kampflos aufgegeben. Mit starken Angriffen und Abwehraktionen sorgten die Blauhemden in heimischer Halle für eine grandiose Stimmung. Doch in der Verlängerung von Satz eins und zwei zeigten die Gegnerinnen aus Essen den längeren Atem.
In den dritten starteten die Gladbeckerinnen mit Schwierigkeiten, schnell lagen sie mit 0:9 zurück. Sie schüttelten sich und kamen nochmal Punkt für Punkt an den VVH heran. Leider zahlten sich Einsatz, Energie und Leidenschaft nicht zugunsten der Gladbeckerinnen aus und zum Abpfiff hieß es dann Spiel, Satz und Sieg für die Essener Gäste.
Gefühlt war es aber kein 3:0-Spiel, sondern vielmehr ein Spiel mit Herz, Leidenschaft und großen Emotionen. Diese kochten aber vor allem wegen sehr fragwürdiger Entscheidungen des Schiedsgerichts über. Es ist normalerweise nicht die Art von TVG-Trainer Waldemar Zaleski und seines Teams über den Schiedsrichter zu schimpfen. „Wir haben einfach zu wenige Unparteiische und es ist ganz sicher kein leichter Job", so der Coach nach dem Spiel. „Dass der 1. Schiedsrichter aber dermaßen ins Spiel eingreift, wie er es heute getan hat, kann ich nicht nachvollziehen."
Mehrmals wurden auch für neutrale, aber durchaus volleyballaffine Zuschauer mehr als fragwürdige Entscheidungen getroffen und das überwiegend zu Ungunsten der Heimmannschaft. Das konnte auch Gladbecks Kapitänin Ewa Borowiecka nicht verstehen und versuchte kraft ihres Amtes ein paar Mal für Klärung mit dem Schiedsrichter auf dem Bock zu sorgen. Dass diese Versuche früh im zweiten Satz mit einer gelben und einer folgenden roten Karte geahndet wurden, stieß auf weiteren Unmut. Die Gladbeckerin beteuerte, keinerlei beleidigende Worte oder Gesten benutzt zu haben. Dass sie nach dem Spiel dann eine weitere Strafe in Form der gelb-roten Karte für fehlenden Dank und damit die Hinausstellung erhielt, veranlasste die TVG-Verantwortlichen, vorsorglich Einspruch gegen die Spielwertung zu erheben. Schließlich hatte die Kapitänin ihr Team auch nach dieser bitteren Niederlage zu den Essenerinnen und den Schiedsrichtern geführt, diesen lediglich den Handschlag verwehrt. Die ersten Bedenken, dass der erfahrenen TVG-Spielerin eine Sperre für folgende Spiele drohte, wurden nicht bestätigt. Schließlich steht in den Spielordnungen nichts davon, dass ein Handschlag nach dem Spiel verpflichtend ist. Zudem war es für die ehemalige Zeitliga-Spielerin die erste Hinausstellung der laufenden Saison und bleibt daher ohne Folge.
Das ist für die folgenden Spiele von enormer Bedeutung, stehen die Blau-Weißen doch inzwischen wieder auf dem ersten Abstiegsplatz. „Wir brauchen die Erfahrung von Ewa und daher bin ich sehr froh, dass sich die Aufregung im Laufe der Woche wieder gelegt hat und wir gut trainiert haben", stellt Waldemar Zaleski fest. Bei derzeit 20 Punkten für den Gladbecker Regionalligisten bleibt der Rückstand auf die rettenden Plätze knapp und beträgt nur einen Punkt. Dieser soll natürlich möglichst schon im kommenden Auswärtsspiel in Herten aufgeholt werden. Es wird sicher spannend, denn auch der TuS (23 Punkte) steckt weiterhin im Abstiegskampf. Angepfiffen wird die Begegnung in der Hertener Knappenhalle am Samstag, 17. Februar, um 18 Uhr.
Fotos
Spielszene: Carsten Klümper, www.ruhrsportfoto.de
Melisa Demirer: Frank Lehmann, www.fl-medienservice.de