TV Gladbeck verliert gegen Herten mit 1:3. Die Teams auf dem Feld und die Fans auf den Rängen schenken sich nichts
TV Gladbeck - TuS Herten -- 1:3 (17:25, 23:25, 25:21, 24:26)
„Hey, hey, Derbysieger, Derbysieger!“ Das sangen nach dem mit Spannung erwarteten Duell in der Frauenvolleyball-Regionalliga zwischen dem TV Gladbeck und dem TuS Herten in der Artur-Schirrmacher-Halle die Anhänger der Gäste. Sie wie alle anderen Zuschauer hatten zuvor ein rund zwei Stunden langes, sehr intensiv geführtes und packendes Spiel gesehen, das letztlich der TuS Herten mit 3:1 gewann.
Katha Friedrich & Co. gucken zu
Der TV Gladbeck empfing den TuS Herten. Ein normales Derby war das ganz gewiss nicht. Schließlich stehen im Aufgebot der Gäste ja nicht weniger als acht Spielerinnen, die früher einmal für den TVG am Ball gewesen sind. Vermutlich auch aus diesem Grund hatten am gestrigen Sonntag so viele Fans den Weg an die Konrad-Adenauer-Allee gefunden. Die Kulisse und die Stimmung erinnerte jedenfalls an die guten Zweitliga-Zeiten der Giants. Auf den Rängen tummelten sich übrigens viele weitere ehemalige Gladbeckerinnen. Katharina Friedrich, die langjährige Kapitänin des TV Gladbeck, guckte ebenso gespannt zu wie beispielsweise auch Jana Röwer, Lea Adolph, Gianna Castiglione, Marlena Merkel oder auch Chantal Fehn.
Nach rund 120 spannenden Minuten stand der Sieger fest - die ambitionierten Gäste aus Herten durften feiern. Waldemar Zaleski, der Trainer des TVG, war dagegen aus allzu nachvollziehbaren Gründen enttäuscht, weil für seine erneut überaus leidenschaftlich kämpfende Mannschaft auf jeden Fall ein Zähler möglich gewesen wäre. „Die Sätze zwei, drei und vier waren ja ausgeglichen“, urteilte Waldemar Zaleski unmittelbar nach Spielschluss. Kleinigkeiten hätten letztlich den Ausschlag gegeben - und ganz am Ende wohl auch ein paar fehlende Körner auf Seiten der Gastgeberinnen.
„Die Mädels“, stellte Zaleski fest, „waren im vierten Satz ein bisschen platt.“ Allzu viel wechseln kann der Trainer ja nicht, weil ihm bekanntlich nur ein Kader von nur neun Spielerinnen zur Verfügung steht. Stellte sich die Frage, warum Zaleski auf einen Einsatz von Esin Aslan verzichtet hat. „Sie hat“, erläuterte der Coach, „unter der Woche aus beruflichen Gründen leider nicht trainieren können.“
Dass der TVG im ersten Satz nicht überzeugen konnte, führte Zaleski auf die Derbyatmosphäre zurück: „Meine Mannschaft war anfangs nervös, da haben Emotionen eine Rolle gespielt.“
TV Gladbeck: Hoppe, Kuipers, Frohleiks, Thiele, Rietz, Aslan, Smaniotto, Sobieraj, Kaiser
WAZ - 22.10.2018, Thomas Dieckhoff