Lehrgeld gegen den Aufstiegsfavoriten
Gegen den USC Münster II verliert der TV Gladbeck II zwar glatt in drei Sätzen, zieht sich gegen den neuen Tabellenführer aber mehr als achtbar aus der Affäre
TV Gladbeck II - USC Münster II -- 0:3 (21:25, 19:25, 20:25)
Das Ergebnis spricht eine eindeutige Sprache, der Spielverlauf war dagegen nicht so klar. Mit 0:3 (21:25, 19:25, 20:25) unterliegt die zweite Mannschaft des TV Gladbeck dem neuen Tabellenführer der Regionalliga, USC Münster, und ist damit vor der Herbstpause wieder auf den letzten Tabellenplatz abgerutscht.
„Wenn wir Münster hätten schlagen wollen, hätten wir einen super Tag in allen Elementen benötigt. Also vom Aufschlag, über den Angriff bishin zur Annahme und Verteidigung“, sagte Andreas Josch, der das Team gemeinsam mit seinem Trainerkollegen Thomas Kubiak betreut.
In Ansätzen konnten die Gladbeckerinnen das auch gleich im ersten Satz unter Beweis stellen. Sie stellten sich mutig gegen das Spitzenteam aus Münster und konnten den Durchgang lange offen halten. Allerdings zeigte sich auch die Klasse der Gäste, die den Satz schließlich mit 25:21 für sich entschieden.
Auch bis zur Mitte des zweiten Durchgangs zeigten die Gladbeckerinnen eine starke Leistung und konnten den Münsteranern Paroli bieten. Als es darauf ankam, war der Favorit aber zur Stelle, zog entscheidend davon und baute mit dem 25:19 seine Satzführung auf 2:0 aus. „Wir müssen uns in der Annahme verbessern, denn immer wenn die gut war, konnten wir Münster unter Druck setzen“, stellte Josch fest.
Im dritten Satz sah es dann nach einem schnellen K.O. für die TVG-Damen aus. Münster spielte sich in einen Rausch und führte schnell mit 10:2. Dann war es aber Leonie Thiele, die mit einer Serie starker Aufschläge ihr Team zurück brachte. Auch der Block stand in dieser Phase gut, so dass Gladbeck Punkt für Punkt aufholte und sogar ausgleichen konnte. „Das war eine super Serie, wir konnten Münster gut unter Druck setzen. Unser Aufschlag wird immer besser“, lobte Andreas Josch. Gerade die riskanten Aufschläge lässt er trainieren, um so das Spiel zu bestimmen.
Münster schlägt zurück
Aber auch in diesem Durchgang setzte sich am Ende die Qualität der Münsteraner-Gäste durch. Vom Gladbecker Zwischenhoch ließen sie sich nur kurz beeindrucken und drehten dann wieder auf. Mit 25:20 holten sie sich den Satz und damit auch den Sieg in der zwar vom Ergebnis eindeutigen, vom Spielverlauf allerdings phasenweise ausgeglichenen Partie. „Wir waren in jedem Satz dran und konnten Münster ins Schwanken bringen. Meine Mädels werden immer besser“, freute sich Andreas Josch über die Leistung seines Teams gegen eines der besten Teams der Regionalliga West.
Ein Sonderlob bekam anschließend noch Wiebke Putzmann ausgesprochen, die im Laufe des Spiels für Kim Smaniotto eingesetzt wurde. „Sie hat sich von ihrer besten Seite gezeigt und gute Angriffe gespielt“, lobte ihr Übungsleiter. In den kommenden Trainingseinheiten käme es jetzt für die gesamte Mannschaft darauf an, an der Annahme zu arbeiten. „Wir stehen bei 70 bis 80 Prozent. Wenn wir 90 Prozent erreichen, werden die Ergebnisse besser“, sagt Josch. Gelingt das, bleibt der letzte Platz nur eine Momentaufnahme.
TV Gladbeck II: M. Rietz, Holländer, Salumu, R. Rietz, Aslan, Krefting, W. Putzmann, F. Putzmann, Plonowski, Smaniotto, Mäß, Thiele
WAZ - 24.10.2017, Maximilian Lazar