Ziel erreicht, dennoch enttäuscht
Die weibliche U16 des TV Gladbeck landet bei der DM auf Platz zehn. Für das Team wäre laut Trainer Carsten Knoth aber mehr drin gewesen
Ihr Ziel haben sie erreicht. Ungeachtet dessen fuhren die U16-Volleyballerinnen des TV Gladbeck laut Trainer Carsten Knoth am Sonntagabend „ein bisschen enttäuscht“ von den Deutschen Meisterschaften in Friedrichshafen nach Hause. Warum bloß waren die Blau-Weißen enttäuscht? „Weil einiges mehr drin gewesen wäre als der zehnte Platz“, so Carsten Knoth.
Im Spiel um den neunten Platz hatte der TVG eine 0:2 (16:25, 23:25)-Niederlage gegen den Dresdner SC kassiert. „Wir haben“, analysierte Trainerin Britta Knoth, eigentlich eine gute Leistung geboten, uns aber zu viele Eigenfehler erlaubt.“
Erfolge über Stuttgart und Straubing
Eine Top-Zehn-Platzierung war das erklärte Ziel des TV Gladbeck gewesen. Am Ende sprang für den Vizemeister Westdeutschlands Platz zehn heraus. „Damit muss man eigentlich zufrieden sein“, sagte Carsten Knoth, „weil wir unser Ziel ja erreicht haben. Aber wenn man dicht davor ist, noch mehr zu erreichen, ist man halt nicht zufrieden.“ Andernfalls sei Stillstand angesagt - und das sei nicht der Anspruch des TVG. < Warum es der Mannschaft bei der „Deutschen“ in dem einen oder anderen Spiel nicht gelang, ihr Leistungsvermögen abzurufen, konnten die Knoths unmittelbar nach der letzten Partie ihres Teams noch nicht sagen. An der Nervosität habe es jedenfalls nicht gelegen. „Die hatten die Mädels schnell abgelegt“, so der TVG-Trainer. Seine erste Erklärung lautete: „Das ist Jugendvolleyball.“
In der Vorrunde hatten die Blau-Weißen nach der Auftaktniederlage gegen den Schweriner SC (17:25, 10:25) Erfolge über den MTV Stuttgart (23:25, 25:21, 15:9) und FTSV Straubing (26:24, 16.25, 15:10) gefeiert und sich am Ende als Gruppendritter für die Kreuzspiele qualifiziert, in denen es um den Einzug ins Viertelfinale ging. Der TVG traf auf den SC Einheit Zepernick und musste sich dem Gegner aus Brandenburg mit 0:2 (20:25, 22:25) geschlagen geben. „Hätten wir Normalform erreicht, hätten wir dieses Spiel gewonnen“, so Carsten Knoth.
Weil die Blau-Weißen den Vergleich mit dem SC Einheit Zepernick jedoch nicht gewinnen konnten, spielten sie „nur“ noch um die Plätze neun bis zwölf. Zunächst mit Erfolg, gegen das SWE Volley-Team aus Erfurt setzten sich die jungen Gladbeckerinnen deutlich mit 2:0 (25:11, 25:15) durch. Es folgte schließlich die Partie gegen den Dresdner SV und das 0:2, womit der TVG die Deutsche Meisterschaft auf dem zehnten Platz beendete. Übrigens: Der MTV Stuttgart, den die Mannschaft um das Trainerehepaar Knoth in der Vorrunde verdient mit 2:1 bezwungen hatte, landete in der Endabrechnung auf dem fünften Platz.
Deutscher Meister in der U16 wurde der TSV TB München. Der Nachwuchs aus der bayerischen Landeshauptstadt bezwang im Endspiel den SV Raspo Lathen mit 2:1 (23:25, 25:16, 15:8).
WAZ - 06.05.2019, Thomas Dieckhoff